Gershon Baskin und Samer Sinijlawi: Israel und Palästina: Wir brauchen einen Neustart, S. 45-52
Ein Friede zwischen Israelis und Palästinensern scheint utopisch. Doch es gibt dazu keine Alternative, so der jüdisch-israelische Friedensaktivist Gershon Baskin und der palästinensische Friedensaktivist Samer Sinijlawi. Dafür aber braucht es Selbstkritik und einen politischer Führungswechsel.
Jeremy Konyndyk: Bidens Versagen. Wie die USA die Gaza-Katastrophe zuließen, S. 53-58
Dass sich die humanitäre Katastrophe in Gaza so zuspitzen konnte, ist das Ergebnis gescheiterter US-Diplomatie, urteilt Jeremy Konyndyk, Präsident von Refugees International. Israel handele in dem Wissen, für die Missachtung menschenrechtlicher Verpflichtungen nicht sanktioniert zu werden.
George Packer: Die Trump-Ära und das Ende der demokratischen Illusionen, S. 59-64
Die Wiederwahl Donald Trumps erscheint vielen als Zäsur. Der Journalist George Packer macht allerdings schon mit der Finanzkrise von 2008 den Beginn einer Ära der „Trump-Reaktion“ aus. Viel zu lange habe die Demokratische Partei diese neue soziale und politische Realität verkannt.
Thomas Greven: Gefährlich inkompetent: Trumps Gruselkabinett, S. 65-70
Die von Trump nominierten Minister stehen für das illiberale Streben des künftigen US-Präsidenten. Der Politikwissenschaftler Thomas Greven analysiert das neue US-Kabinett und kommt zu dem Schluss: Was es im Umgang mit diesem braucht, sind Kreativität und Rücksichtslosigkeit.
Brooke Harrington: Die kommende Broligarchie. Wofür Musk und Co. ihre neue Macht nutzen wollen, S. 71-74
Donald Trump umgibt sich mit einer Gruppe männlicher Führungsfiguren aus der Tech- und Finanzbranche – den Broligarchen. Die Soziologin Brooke Harrington zeigt auf, was diese verbindet und wie sie ihre neu gewonnene Macht nutzen wollen: zur Zerstörung des Staates, wie wir ihn kennen.
Steffen Vogel: Trump, Putin und das einsame Europa, S. 75-82
Für die Ukraine wie für Europa birgt der Wahlsieg Trumps vor allem eines – Unsicherheit. Was dessen „Friedenspläne“ für die Ukraine bedeuten könnten, analysiert „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel und stellt fest: Einigkeit in Europa ist heute so schwer zu erreichen und zugleich so notwendig wie nie.
Timm Graßmann: Auf Eroberung folgt Eroberung. Wie Karl Marx Russlands Krieg gegen die Ukraine betrachten würde, S. 83-91
Für Karl Marx wäre der Krieg Russlands gegen die Ukraine vermutlich keine Überraschung gewesen, taucht eine Kritik der „unveränderbaren“ imperialistischen russischen Politik doch in beinahe allen seinen großen Texten auf, so der Sozialwissenschaftler Timm Graßmann. Um diese traditionelle Außenpolitik zu überwinden, gelte es, ihr Grenzen zu setzen.
Ulrich Menzel: Vom kleinen zum großen Bruder. Wie sich das Machtverhältnis zwischen China und Russland verkehrt hat, S. 93-103
Nahm China einst die Wirtschaftsexpertise der Sowjetunion in Anspruch, ist Russland heute ökonomisch von China abhängig. Der Politikwissenschaftler Ulrich Menzel analysiert dieses Machtverhältnis und zeigt, wie der Ukrainekrieg die neuen Rollen beider Ländern weiter zementiert.
José Natanson: Chaotischer Autoritarismus: Die venezolanische Tragödie, S. 104-110
Am 10. Januar tritt Nicolás Maduro seine dritte Amtszeit als Präsident Venezuelas an – trotz offensichtlicher Wahlmanipulation. Der Journalist José Natanson analysiert, wie sich das Regime in Caracas an der Macht hält: mittels eines „chaotischen Autoritarismus“, dessen autoritäre Elemente selektiv bleiben und der das Chaos zum Prinzip erhebt.
Ricarda Lang: Mit Selbstkritik und Zuversicht. Wie die progressiven Kräfte aus der Defensive kommen, S. 111-117
Angesichts des Erfolgs rechter Parteien geraten demokratische Akteure zunehmend unter Druck. Die ehemalige Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Ricarda Lang, plädiert angesichts dessen für eine selbstbewusste Konfliktfähigkeit, die sich konkreten Problemen widmet.
Fritz Bauer: Auschwitz vor Gericht oder: Nach den Wurzeln des Bösen fragen, S. 119-124
Die Notwendigkeit, sich dem Unrecht entgegen zu stellen, hat auch 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz nicht an Aktualität eingebüßt. Der ehemalige hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer stellt der Nicht-Bewältigung der NS-Verbrechen die aufklärerische Verantwortung von Strafprozessen entgegen. Es gelte ein Bewusstsein für die Pflicht zu schaffen, sich Unmenschlichkeit zu widersetzen.