Vermächtnisstudie von der ZEIT, dem WZB, dem infas in Kooperation mit der Initiative Chef:innensache, 23.5.2023
Neu an der Vermächtnisstudie 2023 ist, dass erfasst wurde, wer die Planung und Organisation von alltäglichen Dingen übernimmt. Erstmals wurde damit die unsichtbare, nicht in Stunden und Minuten zu berechnende kognitive Arbeit erfasst, also Arbeit, die nötig ist, damit „der Laden läuft“, und seit einigen Jahren als „Mental Load“ in aller Munde ist. Die Ergebnisse der Vermächtnisstudie 2023 bestätigen, was aufgrund von Alltagserfahrungen und qualitativen Studien zum Thema längst vermutet wurde: Frauen sind die Managerinnen der kleinen, erfolgreichen Familienunternehmen in Deutschland, wie es so oft mit einem Augenzwinkern heißt. Sie sind es, die sich um die Geschenke bei Familien- und Kindergeburtstagen kümmern, die überlegen, was eingekauft wird und auf den Tisch kommt, wer wann wohin muss und wie das alles bewerkstelligt werden kann. Es ist nicht so, dass Männer gar nicht über den Haushalts- und Familienalltag nachdenken. Das tun sie schon, nur eben deutlich weniger als ihre Partnerinnen. In der Liste von insgesamt 21 Dingen, die geplant und im Auge behalten werden müssen, liegen drei überwiegend oder ausschließlich in der Verantwortung von Männern: Reparaturen, Handwerker und Finanzen. Diese Dinge fallen meist nicht täglich an. Werden die Antworten getrennt nach Geschlecht der Befragten betrachtet, fällt auf: Männer gehen häufiger als Frauen davon aus, dass die mentale Arbeit fair verteilt ist, also von beiden im gleichen Umfang übernommen wird. Frauen hingegen sehen die Last deutlich bei sich.
Die vollständige Studie finden Sie hier.