Dokumente zum Zeitgeschehen

»Als queere Community in Ostdeutschland wollen wir für all jene laut sein, die nicht frei demonstrieren können«

Gemeinsame Erklärung ostdeutscher CSDs und Pride-Veranstaltungen, 9.5.2025

Als queere Community in Ostdeutschland wollen wir für all jene laut sein, die nicht frei demonstrieren können. Gemeinsam treten wir für diejenigen ein, die sich aus Angst vor Gewalt nicht outen können! In vielen kleineren Städten und ländlichen Regionen Ostdeutschlands ist die Situation für queere Menschen besonders herausfordernd. Der Sachsen-Monitor 2023 zeigt, dass 30% der Bevölkerung gleichgeschlechtliche Beziehungen für „unnatürlich“ halten – ein Anstieg von 7% im Vergleich zum Vorjahr. Fast die Hälfte der befragten LSBTIQ*-Personen hat in den letzten fünf Jahren Beleidigungen, Bedrohungen oder Übergriffe erfahren. Nur ein Viertel fühlt sich im öffentlichen Raum sicher. 

Unser gemeinsames Handeln und ein Aufruf zur Solidarität Im ländlichen Raum sind besonders viele queere Menschen nicht geoutet – die erwähnte Lebenslagen-Studie weist nach, dass etwa 40% nicht oder nur teilweise offen leben. Die häufigsten Gründe sind die Angst vor negativen Reaktionen und der gesellschaftliche Druck, sich immer wieder für die eigene Identität erklären und rechtfertigen zu müssen. Besonders prekär ist die Situation für transgeschlechtliche und nicht-binäre Menschen: Sie erleben in allen Lebensbereichen häufiger Diskriminierung, sind seltener zufrieden mit ihrem Leben und können ihre Lebensentwürfe seltener selbstbestimmt gestalten.

Wo rechte und antidemokratische Kräfte an Einfluss gewinnen, werden unsere Räume und unsere Sichtbarkeit aktiv bedroht. Einen CSD zu organisieren bedeutet hier nicht selten, sich persönlichen Anfeindungen, Drohungen und manchmal sogar physischer Gewalt auszusetzen.

Die ganze Erklärung finden Sie hier.