Dokumente zum Zeitgeschehen

»Das Ende von Schengen würde Deutschland 77 Mrd. Euro kosten«

Studie der Prognos AG, 19.2.2016

Prognos beziffert die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Dabei wurden Zolläquivalente prozentual auf die Importpreise aufgeschlagen. Das Ergebnis: Den Szenarienrechnungen zufolge wären allein in Deutschland Wachstumseinbußen in Höhe von mindestens 77 Mrd. Euro bis zum Jahr 2025 zu erwarten - im besseren Fall. Unter pessimistischeren Annahmen summieren sich die gesamtwirtschaftlichen Kosten bis zum Jahr 2025 sogar auf bis zu 235 Mrd. Euro. Bis 2025 wäre die kumulierte Wirtschaftsleistung der EU insgesamt zwischen fast 500 Mrd. Euro und rund 1,4 Billionen Euro niedriger als im Falle offener EU-Binnengrenzen.

Die Grenzkontrollen würden dazu führen, dass die Wartezeiten und Transportkosten steigen. Die Lagerbestände müssten aufgestockt werden und Just-in-Time Lieferungen wären nur noch bedingt möglich. Die komplexen und international verbundenen Wertschöpfungsketten würden die Folgen spüren. Zusätzliche ökonomische Effekte auf Berufspendler in Grenzregionen, auf die Tourismusbranche sowie auf die mittelfristigen Anpassungen der internationalen Wertschöpfungsketten sind dabei noch gar nicht berücksichtigt worden.

Die Berechnungen zeigen, dass die Auswirkungen nicht nur auf Europa beschränkt wären, sondern aufgrund der engen Handelsverflechtungen auch auf China und den USA wirken würden.

Die Studie identifiziert zusätzliche politische und gesellschaftliche Wirkungskanäle und Konsequenzen.

Und schließlich dürfte besonders die politische Symbolkraft einer Aufkündigung des Schengen-Abkommens für den europäischen Einigungsprozess von enormer Bedeutung sein.

Die gesamte Studie finden Sie hier.