Kurzstudie des New Climate Institute, 8.12.2022
Die derzeitig geplanten deutschen LNG1-Import-Terminals sind nicht zwingend nötig, um nach Wegfall der russischen Importe Deutschlands Gasbedarf zu decken, der unter Einhaltung der deutschen Klimaschutzziele zulässig ist. Der Bau und Betrieb aller geplanten LNG-Terminals stünde im Widerspruch zu den Klimaschutzzielen und wäre somit ein Bruch des Klimaschutzgesetzes und der internationalen Verpflichtungen unter dem Pariser Klimaschutzabkommen.
Der Gasverbrauch in Deutschland ist 2022 mit geschätzt 83 Mrd m3 etwa 12% niedriger als 2021, hervorgerufen durch Sparanstrengungen und milde Temperaturen. Um den Pfad zum vereinbarten deutschen Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 zu erreichen, muss der deutsche Gasverbrauch jedoch stetig weiter reduziert werden – gegenüber dem heutigen Niveau bis 2030 um etwa ein Fünftel, bis 2035 um die Hälfte und bis 2045 auf fast Null.
Bei gleichbleibend hohen Importen aus den Nachbarländern wie in den letzten Monaten, könnten 86 Mrd m3 pro Jahr für den deutschen Verbrauch bereitgestellt werden. Bei anhaltenden Einsparbemühungen wären also keine neuen LNG-Terminals nötig. Deutschland könnte auf die Nachbarn hinwirken, die hohen Exporte kurzfristig aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig könnte Deutschland alles daransetzen, den Gasbedarf weiter zu drosseln, um das selbst gesteckte Reduktionsziel, oder besser noch, ein verschärftes, 1.5°C kompatibles Reduktionsziel, zu erreichen.
Die Kurzstudie finden Sie hier.