Dokumente zum Zeitgeschehen

»Die deutschen Medien haben den gewalttätigen Einwanderer als Angstfigur neu entdeckt«

Pressemitteilung der Hochschule Macromedia, 31.7.2017

Seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 hat sich der mediale Blick auf Flüchtlinge und Zuwanderer deutlich verändert: Sie geraten als mutmaßliche Gewalttäter in den Fokus der Berichterstattung. Die wachsende Gewalt gegen Flüchtlinge werde hingegen kaum thematisiert. „Die deutschen Medien haben den gewalttätigen Einwanderer als Angstfigur neu entdeckt“, resümiert Thomas Hestermann, Journalismus-Professor an der Hochschule Macromedia und wissenschaftlicher Leiter der Studie: „Wie deutsche Zeitungen und das Fernsehen über Eingewanderte und Geflüchtete berichten“ (2017).

Über Ausländer wird zunehmend als Tatverdächtige berichtet – kaum aber, wenn sie Opfer sind

Im Jahr 2017 berichten deutsche Fernsehsender vier Mal so häufig über Gewalt nichtdeutscher Tatverdächtiger wie noch im Jahr 2014, obwohl der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in der Kriminalstatistik innerhalb von drei Jahren lediglich um ein Drittel anstieg. Im Gegensatz dazu widmet das Fernsehen den nichtdeutschen Opfern von Gewalttaten im Jahr 2017 nur halb so viele Berichte wie 2014 – obwohl deren Zahl ebenfalls angestiegen ist, wie die Statistik des Bundeskriminalamtes zeigt. „Das führt zu einem verzerrten Bild und kann Vorurteile in der Bevölkerung anheizen“, macht der Medienwissenschaftler die soziale Brisanz seiner Erkenntnisse deutlich.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.