Bericht der Barmer Krankenkasse, 1.12.2021
Aktuell werden mehr als 4,5 Millionen Menschen ambulant oder stationär gepflegt, Tendenz deutlich steigend. Denn im Jahr 2030 werden rund sechs Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig sein. Das entspricht einer Steigerung von mehr als 30 Prozent. Und somit noch einmal deutlich mehr, als bisherige Schätzungen angenommen haben. Der aktuelle Pflegereport der BARMER belegt, dass für die Versorgung dieser Menschen mehr als 180.000 Pflegekräfte zusätzlich benötigt werden. Da bereits heute Pflegekräfte fehlen, drängt die Zeit. Die Pflege ist und bleibt eine Großbaustelle mit dringendem Handlungsbedarf. Die neue Bundesregierung muss dieses Feld möglichst schnell in Angriff nehmen.
(...)
Da ein Großteil der Pflegekräfte nicht in Vollzeit arbeitet, entspricht die Zahl der VZÄ nicht der Zahl der Beschäftigten. Legt man die Verhältniszahlen der Pflegekräfte zu den VZÄ des Jahres 2019 zugrunde, liegen nach der mittleren erwarteten Steigerung der Lebenserwartung die in Köpfen angegebenen Personalbedarfe für das Jahr 2030 bei 510.000 Pflegefachkräften, 196.000 Pflegehilfskräften mit und 386.000 Pflegehilfskräften ohne Ausbildung. Diese Bedarfe übersteigen das in der Pflegestatistik für 2019 ausgewiesene Niveau um 81.000 Pflegefachkräfte, 87.000 Pflegehilfskräfte mit und 14.000 Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung. Diesen Mehrbedarf zu befriedigen, ist die zentrale Herausforderung der Pflegepolitik, die dazu nicht nur die Ausbildungszahlen erhöhen, sondern den Beruf durch bessere Arbeitsbedingungen und höhere Entlohnung zugleich attraktiver machen muss, um Pflegekräfte zu einem längeren Verbleib im Beruf zu bewegen und potenzielle Auszubildende für den Beruf zu gewinnen.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.