Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung 2021, 16.5.2023
Die Lesekompetenz am Ende der vierten Jahrgangsstufe stellt eine grundlegende Voraussetzung für das Lernen in allen Fächern dar. Ziel eines Bildungssystems muss es sein, seine Schülerinnen und Schüler zu möglichst hoher mittlerer Kompetenz bei gleichzeitig geringer Streuung der Leistungswerte zu führen.
Mit einer mittleren Lesekompetenz von 524 Punkten erreicht Deutschland in IGLU 2021 eine deutlich geringere mittlere Lesekompetenz im Vergleich zu IGLU 2016 (537 Punkte) sowie IGLU 2001 (539 Punkte) und im internationalen Vergleich einen Platz im Mittelfeld der Teilnehmerstaaten und -regionen (siehe Kapitel 3 in diesem Band). Damit ist die Lesekompetenz in Deutschland im Durchschnitt signifikant geringer als in Singapur (587 Punkte) oder Hongkong (573 Punkte), die die höchste durchschnittliche Lesekompetenz erreichen, und auch signifikant geringer als in einigen europäischen Teilnehmerstaaten wie zum Beispiel Finnland (549 Punkte), Polen (549 Punkte) oder Schweden (544 Punkte). Die Streuung der Lesekompetenz, also die Unterschiede zwischen guten und schwachen Lesenden, ist mit einer Standardabweichung von 77 Punkten 2021 nach wie vor groß (2016: 78 Punkte) und größer als 2001 (67 Punkte).
Differenziert betrachtet zeigt sich mit Blick auf die fünf unterschiedenen Kompetenzstufen für Deutschland mit einem Viertel der Viertklässlerinnen und Viertklässler ein hoher Anteil schwacher Leserinnen und Leser, die lediglich den unteren beiden Kompetenzstufen zugeordnet werden können. Mit derart gering ausgeprägter Lesekompetenz haben diese Schülerinnen und Schüler sehr ungünstige Ausgangsvoraussetzungen für das Lernen in der Sekundarstufe.
Die vollständige Studie finden Sie hier.