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»Für Frauen mit Behinderung sind Energiepreiskrise und Inflation eine existentielle Bedrohung«

Pressemitteilung der Aktion Mensch, 6.3.2023

Mehr als jede dritte Frau mit Behinderung in Deutschland zeigt sich um ihre finanzielle Situation besorgt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der Aktion Mensch anlässlich des Weltfrauentags. Für die Erhebung wurden Frauen mit und ohne Behinderung sowie die entsprechenden männlichen Bevölkerungsgruppen zu ihren derzeit größten Ängsten befragt. Insgesamt 34 Prozent der Frauen mit Behinderung nannten die Gefahr einer finanziellen Notlage als die dominierende Sorge – im Gruppenvergleich ist die Angst bei Frauen mit Behinderung damit am stärksten ausgeprägt.

„Das ist keine Überraschung. Für Frauen mit Behinderung äußert sich die aktuelle Lage als existentielle Bedrohung. Auch ohne Energiepreiskrise und Inflation sehen sie sich hinsichtlich ihrer Erwerbstätigkeit und Finanzen mit doppelter Diskriminierung konfrontiert und verdienen unabhängig von ihrer beruflichen Stellung durchschnittlich am wenigsten“, betont Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch.

Frauen mit Behinderung sind auf dem Arbeitsmarkt strukturell benachteiligt. Sie bilden das Schlusslicht bei Gehalt, Vollzeit- und Führungspositionen. Zusätzlich werden Frauen mit Behinderung häufig durch Haushalts- und Familienaufgaben belastet. Dies belegte bereits eine Studie der Aktion Mensch aus dem Jahr 2021 zur Situation von Frauen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt.

„Es ist zwingend ein Kultur- und Bewusstseinswandel erforderlich – wir brauchen einen Arbeitsmarkt, der sich Inklusion und Gendergerechtigkeit zur Maxime macht. Gleichzeitig braucht es unterstützende Angebote, um gerade Frauen mit Behinderung den Weg auf den ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern”, resümiert Marx.

Die repräsentative Online-Befragung zeigt auch: Neben der Angst vor finanziellen Problemen beschäftigt 18 Prozent der Frauen mit Behinderung vor allem die Sorge bezüglich eines nicht funktionierenden Gesundheitssystems. 16 Prozent geben als dominierende Sorge die Energie- und Klimakrise sowie 12 Prozent eine psychische oder seelische Belastung aufgrund der aktuellen Weltlage an.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.