Dokumente zum Zeitgeschehen

»Geplante Sendezeitverkürzung politischer Magazine gefährdet den Programmauftrag«

Offener Brief der Autor*innen, Journalist*innen und Mitarbeiter*innen der Politischen Magazine und Dokumentationen der ARD, 12.7.2021

Sehr geehrte Intendant:innen, sehr geehrte Direktor:innen,

in den vergangenen Tagen wurden Pläne bekannt, wonach es erhebliche Einschnitte im Bereich investigativer, politischer Berichterstattung der ARD geben soll. Wir Programmmacher:innen, freie Journalist:innen und Autor:innen der Politikmagazine in der ARD und der „Story im Ersten“, sind davon überzeugt, dass die geplanten Einschnitte den Programmauftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und seine Bedeutung im Bereich Information erheblich beschädigen würden. Deswegen fordern wir Sie mit diesem Brief dazu auf, die geplante Programmreform nicht in dieser Form umzusetzen. […]
Die Rolle von Politikmagazinen und Formaten wie der „Story im Ersten“ ist heute wichtiger denn je. Sie bilden mit ihren Recherchen in einer Zeit der Desinformation und Fake-News, in der die Feinde der Demokratie Rückenwind spüren, ein wichtiges Gegengewicht. Sie unterstützen den gesellschaftlichen Diskurs im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Und sie sind nicht zuletzt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie stoßen Debatten an und ihre Themen werden oft von anderen Journalist:innen aufgegriffen. Mittelbar profitieren so auch Menschen von der investigativen Arbeit, die die ursprünglichen Beiträge gar nicht gesehen, aber Anteil an der ausgelösten gesellschaftlichen und politischen Debatte haben oder die Wirkung von Öffentlichkeit auf politische Entscheidungen wahrnehmen und in den Genuss durch sie ausgelöster Veränderungen kommen.

Den vollständigen offenen Brief finden Sie hier.