Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, 31.8.2017
Mit der Öffnung der Ehe für alle, die zum Ende der derzeitigen Legislaturperiode eine fraktionsübergreifende parlamentarische Mehrheit fand, schreitet die rechtliche Gleichstellung Homosexueller in Deutschland voran. Dieser Bericht befasst sich mit den Lebenslagen homo- und bisexueller Menschen in Deutschland, die sich zum Beispiel hinsichtlich ausgeübter Berufe von Heterosexuellen unterscheiden. Ein wesentlicher Unterschied besteht auch beim Stundenlohn, der bei homo- und bisexuellen Männern niedriger liegt als bei gleichqualifizierten heterosexuellen Männern in vergleichbaren Berufen. Während kaum Differenzen in Persönlichkeitsstrukturen zu finden sind, scheinen Homo- und Bisexuelle nach eigenen Angaben weniger zufrieden mit ihrem Leben und stärker psychisch belastet. Diese und andere Ergebnisse zeigt eine Analyse auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am DIW Berlin. Das SOEP ist eine der wenigen bevölkerungsrepräsentativen Befragungen in Deutschland, in der Angaben zur sexuellen Orientierung der StudienteilnehmerInnen erhoben werden.
SOEP-Daten zeigen, dass Homo- und Bisexuelle sich entgegen landläufiger Stereotype in ihren Persönlichkeiten kaum von Heterosexuellen unterscheiden. Die Lebenslagen beider Gruppen sind jedoch teilweise unterschiedlich: Gegenüber Heterosexuellen üben LGBs andere Beruf aus, sie verdienen weniger, leben häufiger allein und zählen weniger auf ihre Verwandte – dafür umso mehr auf ihre Freunde. Die hier präsentierte Studie liefert aber nur erste Erkenntnisse, die Ausgangspunkt für vertiefende Analysen sein können.
Die vollständige Studie finden Sie hier.