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»Jeder sechste Arbeitnehmer in der EU ist ein Niedriglohnempfänger«

Mitteilung von Eurostat, 8.12.2016

Im Jahr 2014 waren 17,2% der Arbeitnehmer in der Europäischen Union (EU) Niedriglohnempfänger. Das bedeutet, dass ihr Bruttostundenverdienst zwei Drittel oder weniger des nationalen Medianverdienstes betrug.

In Bezug auf die Anteile von Niedriglohnempfängern bestehen große Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie zwischen den Altersgruppen. In der EU waren 21,1% der weiblichen Arbeitnehmer im Jahr 2014 Niedriglohnempfänger, gegenüber 13,5% der männlichen Arbeitnehmer. Zudem zählte fast ein Drittel (30,1%) der Arbeitnehmer unter 30 Jahren zu den Niedrigverdienern, gegenüber 14% oder weniger in den Altersgruppen zwischen 30 und 59 (Jahren).

Auch der Bildungsstand spielt eine wichtige Rolle: Je niedriger der Bildungsstand, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Niedriglohn zu bekommen. Während im Jahr 2014 in der EU 28,2% der Arbeitnehmer mit niedrigem Bildungsstand Niedriglohnempfänger waren, verringerte sich der Anteil bei mittlerem Bildungsstand auf 20,9% und auf unter 7% (6,4%) bei Arbeitnehmern mit hohem Bildungsstand. Die Art des Arbeitsvertrages hat ebenfalls einen deutlichen Einfluss. In der EU waren 31,9% der befristet beschäftigten Arbeitnehmer im Jahr 2014 Niedriglohnempfänger, gegenüber 15,3% derjenigen mit unbefristetem Vertrag.

Der Anteil von Niedriglohnempfängern variierte 2014 weiterhin deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Die höchsten Anteile wurden in Lettland (25,5%), Rumänien (24,4%), Litauen (24,0%) und Polen (23,6%) verzeichnet, gefolgt von Estland (22,8%), Deutschland (22,5%), Irland (21,6%) und dem Vereinigten Königreich (21,3%). Dahingegen waren weniger als 10% der Arbeitnehmer in Schweden (2,6%), Belgien (3,8%), Finnland (5,3%), Dänemark (8,6%), Frankreich (8,8%) und Italien (9,4%) Niedriglohnempfänger.

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