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»Klimahilfen sind für reiche Länder ein Geschäftsmodell«

Bericht von Oxfam, 6.10.2025

Ein neuer Bericht von Oxfam und dem CARE Climate Justice Center kommt zu dem Ergebnis, dass 65 Prozent der Finanzmittel zur Bekämpfung der Klimakrise an Länder des Globalen Südens in Form von Krediten bereitgestellt werden. Während reiche Länder auf diese Weise von der Klimakrise profitieren, wächst die Schuldenlast der einkommensschwachen Länder und verhindert so weitere Klimaschutzmaßnahmen.

Der „Climate Finance Shadow Report" macht das Ausmaß der Ungerechtigkeit in der internationalen Klimafinanzierung deutlich. 65 Prozent der Klimafinanzierung an einkommensschwache Länder stellen die Industrieländer in Form von Krediten bereit, oft nicht einmal zu vergünstigten Konditionen. Viele Länder müssen sich für die Bewältigung der Klimakrise weiter verschulden, obwohl sie oft kaum oder gar nicht zum Klimawandel beigetragen haben.

Hinzu kommt, dass weltweit Industrieländer drastische Kürzungen bei den Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit planen, darunter auch Deutschland. Die OECD prognostiziert hier einen Rückgang um bis zu 17 Prozent gegenüber 2024. Das dürfte auch zu Kürzungen bei den Klimahilfen führen. Oxfam und CARE schätzen, dass die öffentliche Klimafinanzierung im Jahr 2025 auf unter 80 Milliarden US-Dollar sinken könnte von knapp 95 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022, dem letzten Jahr, für das die Industrieländer unter dem Pariser Abkommen Zahlen vorgelegt haben. Das wäre ein Verrat an den wirtschaftlich am meisten benachteiligten Ländern und Menschen der Welt, die am stärksten unter der eskalierenden Klimakatastrophe leiden.  

Den vollständigen Schattenbericht finden Sie hier.