Jahresbericht der Beratungsstelle »Opferperspektive« für Betroffene rechter Gewalt in Brandenburg, 28.3.2025
Der Bericht dokumentiert für das Jahr 2024 einen erneuten Anstieg rechter Gewalttaten im Land Brandenburg. Damit ist ein Ausmaß erreicht, das den Extremwerten aus dem Jahr 2015 entspricht. Für 2024 wurden 273 rechte, rassistische und antisemitische Gewalttaten erfasst. Rassismus bleibt dabei das häufigste Tatmotiv mit 130 erfassten Übergriffen. Alarmierend ist die drastische Zunahme von Angriffen auf politische Gegner:innen: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Zahl nahezu verdoppelt. Mit 66 Attacken wurde der bislang höchste Wert für diese Tatmotivation erreicht.
Auch die Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist 2024 sprunghaft auf insgesamt 85 Angriffe angestiegen. Gleichzeitig zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung innerhalb der rechten Szene: Immer häufiger gehen die Taten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus. Nach Einschätzung der Opferperspektive verfestigt sich in Brandenburg eine neue, subkulturell geprägte rechte Jugendkultur mit hohem Gewaltpotenzial.
Die Politik ist nun gefordert, rassistische, migrations- und demokratiefeindliche Positionen nicht länger zu legitimieren, sondern ihnen klare Grenzen zu setzen. Anstatt, wie die Bundestagsfraktion der CDU, mit kleinen Anfragen zu Akteur:innen der Zivilgesellschaft Narrative der extremen Rechten zu reproduzieren, muss Bundes- wie Landespolitik der demokratischen Zivilgesellschaft den Rücken stärken und – zuallererst – für den Schutz und die Rechte aller Betroffenen von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sorgen.
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