Dokumente zum Zeitgeschehen

»Sowohl der Neubau als auch die Modernisierung müssen die Wohnbedürfnisse älterer Menschen im Blick haben«

Studie »Wohnen im Alter« des Pestel-Instituts, 17.4.2023

Ohne mehr Wohnungsbau ist keine Entlastung der Wohnungsmärkte zu erwarten. Die Ruhestandsbevölkerung wird weiter zunehmen und stellt die einzige Altersgruppe dar, deren Zahl sicher ansteigen wird.

Mehr als die Hälfte der Seniorenhaushalte hat weniger als 2.000 Euro netto im Monat. Sowohl die Eigentümer als auch die Mieter sind bei einer starken Forcierung der Modernisierung von Kosten bedroht, die sie nicht tragen können. Die dargestellte Einkommenssituation der Senioren basiert zwar auf dem Mikrozensus 2018, allerdings lagen die Rentensteigerungen seitdem bei 12 Prozent im Westen und 15 Prozent im Osten bei einer Verbraucherpreissteigerung von 12 Prozent; also real hat sich die Situation kaum verändert.

Die Zunahme des Grundsicherungsbezugs im Alter ist nicht gestoppt, sondern dürfte sich weiter fortsetzen, da inzwischen verstärkt Personen das Ruhestandsalter erreichen, die so genannte „gebrochene Erwerbsbiographien “ aufweisen und/oder im Niedriglohnbereich gearbeitet haben.

Hinsichtlich der Ausstattung ihrer Wohnungen mit Merkmalen der Barrierereduktion sind Senioren nur wenig bessergestellt als die übrige Bevölkerung. Barrierefreiheit ist Komfort und Komfort wird über den Preis und nicht über das Alter „erkauft“. Damit besteht natürlich die Gefahr, dass verstärkt Haushalte mit niedrigen Einkommen in die vollstationäre Pflege wechseln müssen, weil die Voraussetzungen für die ambulante Pflege in ihren Wohnungen nicht gegeben sind. Eine solche Entwicklung schlägt unmittelbar auf die staatlichen Transferleistungen durch.

Die vollständige Studie finden Sie hier.