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»Wenn Unternehmen nicht zur Vermeidung von Abfällen verpflichtet werden, dann tun sie es auch nicht«

Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe, 17.11.2021

Deutschland hat einen neuen Höchststand beim Verpackungsmüll zu verzeichnen und bleibt damit Spitzenreiter in Europa. Das zeigen kürzlich veröffentlichte Zahlen des Umweltbundesamtes. Demnach fielen 2019 insgesamt 18,91 Millionen Tonnen an, 47.000 Tonnen Abfall mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 227,55 Kilogramm. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in Europa liegt bei 177,38 Kilogramm. Befeuert wird der Trend zu immer mehr Verpackungen durch Einweg-to-go-Produkte, den wachsenden Onlinehandel und immer kleineren Verpackungsgrößen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Ampel-Parteien auf, schnellstmöglich gegenzusteuern. Hierfür ist die Einführung eines Abfallvermeidungsziels, die Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 Prozent und die Umlage der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen notwendig.

„Der erneute Anstieg des Verpackungsmülls belegt einmal mehr die gescheiterte Abfallpolitik. Es ist ein Armutszeugnis, dass der Verpackungsmüll in Deutschland von Jahr zu Jahr neue Rekordmengen erreicht. Es führt kein Weg an einem gesetzlich festgeschriebenen Vermeidungsziel mehr vorbei. Bis 2025 muss Deutschland den Verpackungsmüll halbieren. Wenn Unternehmen nicht zur Vermeidung von Abfällen verpflichtet werden, dann tun sie es auch nicht. Besonders für nicht recyclingfähige und damit besonders unökologische Verpackungen müssen die Unternehmen als Verursacher bezahlen. Derzeit übernehmen das die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Denn die von der EU vorgeschriebene Plastiksteuer werden bislang aus Steuermitteln finanziert. Allein 2021 hat die Bundesregierung rund 1,3 Milliarden Euro Steuergeld nach Brüssel überwiesen. Die Ampel-Parteien müssen dringend Abhilfe schaffen und die Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen umlegen“, so die Stellvertretende DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz. Nach Einschätzung der DUH muss die Plastiksteuer gestaffelt nach Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz in den Verpackungen gestaffelt werden.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.