Die Vereinigten Staaten - eine erfolgreich scheiternde Nation?
„Gerade jetzt, wo die Ergebnisse der Lesetests nach oben gehen!", ruft der Mann aus Manhattan seinem Fluchtgenossen zu, beide inmitten panisch davonstürzender Passanten, in deren Verfolgung ein hochhausgroßer Dinosaurier daran geht, den Straßenzug zu demolieren. So hat jüngst der „New Yorker" das amerikanische Dilemma ins (karikierende) Bild gesetzt: Kaum ist ein Problem bewältigt, türmt sich das nächste auf - größer, zerstörerischer und am Ende vielleicht unlösbar.
Unlösbare Probleme
Wer in Amerika alt werden will, hat die besten Aussichten jung zu sterben: 73mal bessere als in Österreich, 44mal höhere als in Japan, und selbst englische Jugendliche sind um ein 20faches sicherer. Gleichzeitig landen aber auch viel mehr Amerikaner hinter Gittern - über dreimal so viel als etwa in Großbritannien, das von allen westeuropäischen Ländern am meisten einsperrt. Lange hat man geglaubt, die allgegenwärtige Gewalt wenigstens lokalisieren zu können: auf Drogenmißbrauch zurückgeführt, würde sie auf ein begrenztes Schlachtfeld für einen berechenbaren Krieg („war on drugs") eingekreist.