Ebenso reichhaltig wie originell bestückt präsentierte sich der Gabentisch im Hause Major, als der britische Premier vor kurzem seinen 50. Geburtstag beging: Sein deutscher Amtskollege Helmut Kohl etwa gratulierte mit einer Leica-Kamera, die saudische Regierung mit 50 roten Rosen, aus dem fernen Australien kamen Zuckerbäcker-Produkte, und der Präsident der früher sowjetischen Republik Turkmenistan überbrachte einen Zuchthengst. Auch das britische Umfrageinstitut "Market and Opinion Research International" (Mori) wartete mit einer Überraschung auf, einer weniger schmeichelhaften allerdings: 81% der Briten gaben an, mit den Leistungen der Regierung unzufrieden zu sein; eines der schlechtesten Ergebnisse überhaupt, so weit Mori-Chef Robert Worcester zurückdenken kann. Kurze Zeit zuvor hatte das Gallup-Institut gemeldet, fast die Hälfte der britischen Bevölkerung würde ihrem Land den Rücken kehren, wenn sich eine Chance böte; 41% aller Briten glauben gar, daß der Niedergang des Inselreichs hinsichtlich der Lebensqualität seiner Bewohner noch nicht beendet sei.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.