Ausgabe November 2002

Bosnien teilen?

Der Wahlsieg der nationalistischen Kräfte in Bosnien-Herzegowina am 5. Oktober sollte die internationale Gemeinschaft dazu veranlassen, erneut sehr ernsthaft zu prüfen, was in diesem Lande vor sich geht und mit welchen Resultaten ihres Engagements sie dort vernünftigerweise rechnen kann. Bei der Republik Bosnien-Herzegowina haben wir es mit einem künstlichen Staatsgebilde zu tun.

Der Wahlsieg der nationalistischen Kräfte in Bosnien-Herzegowina am 5. Oktober sollte die internationale Gemeinschaft dazu veranlassen, erneut sehr ernsthaft zu prüfen, was in diesem Lande vor sich geht und mit welchen Resultaten ihres Engagements sie dort vernünftigerweise rechnen kann.

Bei der Republik Bosnien-Herzegowina haben wir es mit einem künstlichen Staatsgebilde zu tun. Seine Struktur wurde bei den Verhandlungen von Dayton im Jahre 1995 improvisiert und dem unglücklichen Land von Amerika im Verein mit der NATO unter massivem Druck aufgenötigt, um dem Gemetzel zwischen seinen Volksgruppen ein Ende zu machen.

Drei Jahre eines fürchterlichen Bruderkrieges waren voraufgegangen, seit Bosnien-Herzegowina im April 1992 nach einem von den bosnischen Serben boykottierten Referendum seine Unabhängigkeit ausgerufen hatte.

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