Antrittsrede von Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, 17.1.2012
Der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz ist neuer Präsident des Europäischen Parlaments, eine Position die er bis zur Europawahl 2014 innehaben wird. In seiner Antrittsrede erinnerte er daran, dass "das Nachkriegs-Europa auf der nüchternen Erkenntnis [fußt], dass sich unsere Interessen nicht mehr von jenen unserer Nachbarn trennen lassen. Entweder verlieren wir alle - oder wir gewinnen alle."
Aber nur eine zutiefst demokratische EU könne die notwendigen Antworten liefern, so Schulz in seiner Rede. "Das Nachkriegs-Europa [fußt] auf der nüchternen Erkenntnis, dass sich unsere Interessen nicht mehr von jenen unserer Nachbarn trennen lassen. Entweder verlieren wir alle - oder wir gewinnen alle."
Parlamentarische Kontrolle sei auch für das geplante zwischenstaatliche Abkommen über eine neue Fiskalunion (Fiskalpakt) notwendig. "Das Ergebnis einer parlamentarisch unzureichend legitimierten Politik wird von den Bürgern als Diktat aus Brüssel empfunden." "Dem wird das Europäische Parlament nicht tatenlos zuschauen!", warnte er und sagte all denen den Kampf an, die glauben, "man könne ein Mehr an Europa mit einem Weniger an Parlamentarismus schaffen".
"Ich werde kein bequemer Präsident sein", warnte Schulz, aber "ein Präsident, der alles geben wird, das verloren gegangene Vertrauen der Menschen in den europäischen Einigungsprozess zurückzugewinnen und wieder Begeisterung für Europa zu wecken!"
Mit Demut trete er das neue Amt an, sagte Schulz den Abgeordneten. "Mein Amt als Parlamentspräsident möchte ich so ausüben, dass diejenigen, die mich heute gewählt haben, selbstbewusst ihre Wahl vertreten können und diejenigen, die mich nicht gewählt haben, positiv überrascht werden."
Die Rede in voller Länge finden Sie hier.