Oxfam-Analyse, 5.8.2016
Das vorliegende Papier dokumentiert, wie die Bundesregierung unter dem Etikett der Hungerbekämpfung die Wirtschaftsinteressen von Agrarkonzernen fördert. Oxfam wertete dafür mehrere Kooperationsprojektein Asien und Afrika, zahlreiche über das Informationsfreiheitsgesetz erhaltener Dokumente, Schulungsmaterialien und einen Projektbesuch in Kenia aus. Zwei der drei untersuchten Projekte laufen noch bis Ende 2017. Sie waren ursprünglich unter dem Dach der 2012 ins Leben gerufenen German Food Partnership etabliert worden.
Die öffentlich-privaten Partnerschaften (PPPs) setzen einseitig auf den Ausbau der industriellen Landwirtschaft inklusive des Einsatzes von Düngemitteln, Pestiziden und lizensiertem Industriesaatgut. Dies dient vor allem den Profitinteressen der beteiligten Agrarkonzerne, denen im Rahmen der PPPs eine Plattform zur Bewerbung ihres input-basierten Agrarmodells und teilweise zur Bewerbung ihrer Markenprodukte geboten wird. Nachhaltige agrarökologische Anbauverfahren werden dagegen kaum berücksichtigt.