Dokumente zum Zeitgeschehen

»Fremd klingende Namen und Kopftuch mindern die Einstellungschancen erheblich«

Studie des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit, 20.9.2016

Trotz aller Integrationsbemühungen werden türkischstämmige Frauen, insbesondere wenn sie ein Kopftuch tragen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt nach wie vor diskriminiert. Wie ein aktuelles IZA Discussion Paper zeigt, müssen kopftuchtragende Musliminnen für eine Einladung zum Bewerbungsgespräch – bei identischer Qualifikation – mehr als viermal so viele Bewerbungen verschicken. Bei höherqualifizierten Stellen steigt der Grad der Diskriminierung gegenüber Bewerberinnen ohne Migrationshintergrund noch weiter an.

Die Probleme von Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt werden oft einer geringeren Qualifikation zugeschrieben. Doch selbst hier aufgewachsene Bewerberinnen mit besten Deutschkenntnissen und „deutscher“ Bildungs- und Ausbildungsbiografie sind mit erheblichen Benachteiligungen konfrontiert – wenn sie einen türkisch klingenden Namen haben und noch dazu ein Bewerbungsfoto mit Kopftuch vorlegen. Zu diesem Ergebnis kommt ein umfangreicher Feldversuch der Ökonomin Doris Weichselbaumer (Universität Linz). Sie verschickte rund ein Jahr lang fast 1.500 fiktive Bewerbungen an Unternehmen in Deutschland und analysierte die Rückmeldungen der Personalabteilungen.

Die gesamte Studie finden Sie hier.