Oxfam-Studie, 16.1.2017 (engl. Originalfassung)
Nur acht Männer besitzen nach neuesten Schätzungen gemeinsam genauso viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Vermögens- und Einkommenswachstum kommen derzeit vor allem den Reichen zugute. Die ärmere Bevölkerung profitiert kaum. Diese Entwicklung betrifft uns alle: Denn Ungleichheit bedroht die Stabilität und den Zusammenhalt unserer Gesellschaften und bildet einen Nährboden für populistische Bewegungen.
Extreme Ungleichheit von Vermögen und Einkommen ist nicht zufällig entstanden. Sie sind die Folge eines einseitigen Markt glaubens, einer verfehlten Unternehmenspolitik, sowie der Ermöglichung von Steuerflucht für Konzerne und Besitzer/innen großer Vermögen. Zu den Ursachen von Ungleichheit zählt eine Politik, die annimmt, dass der Markt Probleme grundsätzlich besser lösen könne als der Staat. Infolgedessen wurde die vormals öffentliche Versorgung mit Elektrizität, Wasser, Bildung und Gesundheitsleistungen in vielen Ländern (teil) privatisiert und damit oftmals teurer. Der Zugang zu diesen Diensten ist jedoch ein soziales Menschenrecht, das nicht von Einkommen oder Vermögen abhängen darf. Ebenso falsch ist zweitens die Annahme, dass Wirtschaftswachstum das Hauptziel politischen Handelns sein sollte. Diese Fixierung auf Wachstum blendet erstens die Verteilung des Wohlstands aus. Wirtschaftswachstum allein sagt nichts über die Verteilung des gewonnenen Wohlstands, und die Vergangenheit zeigt, dass die Verteilung der Erträge höchst ungleich ist. Zweitens ignoriert sie den Beitrag von Frauen zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum gesellschaftlichen Wohlergehen. Gerade sie übernehmen zumeist unbezahlte – und damit in gängigen Modellen nicht erfasste – Fürsorgearbeit für Kinder und pflegebedürftige Menschen. Nicht zuletzt vernachlässigt das derzeitige Wirtschaftssystem die Kosten für die Umwelt. Von den Folgen des Klimawandels sind in Armut lebende Menschen in Länderndes Südens in besonderem Maße betroffen.
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