Dokumente zum Zeitgeschehen

»Das Ende des Zeitalters der nuklearen Abrüstung ist in Sicht«

Rüstungsreport 2016 des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI, 3.7.2017

Anfang 2016 besaßen neun Staaten etwa 15.395 Atomwaffen, etwa 4.120 davon einsatzbereit und
um die 1.800 in höchster Alarmbereitschaft. Diese neun Atommächte sind: die USA, Russland, Groß-
britannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und die Demokratische Volksrepublik
Korea (DPRK oder Nordkorea).

Die Gesamtzahl nuklearer Sprengköpfe nimmt weltweit ab, insbesondere da die USA und Russland,
infolge des Abkommens zur Reduzierung und Begrenzung der strategischen Offensivwaffen
(Neuer START-Vertrag) von 2010 sowie einseitiger Abrüstung, ihre Bestände weiter verkleinern.
Dieser Abbau scheint allerdings deutlich langsamer zu erfolgen und keine der beiden Seiten hat seine
strategischen Atomstreitkräfte seit Anfang 2011 substantiell verkleinert. Gleichzeitig setzen sowohl
die USA als auch Russland derzeit auf umfangreiche und kostspielige Modernisierungsprogramme für
ihre verbliebenen nuklearen Trägersysteme, Sprengköpfe und Produktionsstätten.
Die übrigen Atommächte verfügen über deutlich kleinere Atomwaffenarsenale. Aber auch sie ent-
wickeln oder stationieren derzeit neue Waffensysteme, oder haben dies zumindest angekündigt.
Großbritannien (das sich 2015 für einen gleichwertigen Ersatz für „Trident“ entschieden hat) und
Frankreich beabsichtigen ihre nuklearen Kapazitäten zu erhalten und zu modernisieren. China hat mit
einem langfristigen Modernisierungsprogramm begonnen, um seine nuklearen Streitkräfte qualitativ
zu verbessern. Sowohl Indien als auch Pakistan erweitern ihre Nuklearbestände und entwickeln land-,
see- und luftgestützte Raketenträgersysteme. Nordkorea schließlich priorisiert auch weiterhin sein
militärisches Atomprogramm.
Unklar ist dabei, ob es bereits einen nuklearen Sprengkopf entwickelt hat, der von einer ballistischen
Rakete transportiert werden kann.

Die vollständige Zusammenfassung der Studie finden Sie hier.