Studie der Universität Leipzig, 21.8.2017
Abstiegsangst der Deutschen so gering wie seit der Wiedervereinigung: Nur knapp ein Drittel der Deutschen sorgt sich vor dem Abstieg – für Westdeutschland der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Messungen 1984.
Maßgeblich für die jüngste Entwicklung ist der stärkere Rückgang der Sorgen in Ostdeutschland. Dort ist das Niveau der Sorgen nach wie vor etwas höher als im Westen. Aber im Osten war der Rückgang in den letzten zehn Jahren größer als im Westen.
Nach jahrelangem Anstieg war die Abstiegsangst bereits seit Mitte der 2000er Jahre rückläufig. Besonders stark war der Rückgang nach der kurzen Rezession 2009-2010 sowie im Jahr 2016.
Angenommen wird, dass neben der guten ökonomischen Entwicklung die Erwerbstätigen sich zunehmend besser mit den neuen Unsicherheiten arrangiert haben und lernen, diese zu bewältigen („Coping“).
Der Rückgang der Abstiegsangst betraf Frauen und Männer, verschiedene Altersgruppen und soziale Schichten in nahezu gleicher Weise. Dies zeigt: Das mentale Sicherheitsgefühl nahm, trotz objektiv weiter existierender Erwerbsrisiken und Ungleichheiten, bei allen Erwerbstätigen zu.
Im Blick auf die Bundestagswahl unterstützen die Ergebnisse die Vermutung, dass es aufgrund der geringen Verunsicherung der Bevölkerung wahrscheinlich keine starke Wechselstimmung zur Abwahl der derzeitigen Koalition aus wirtschaftlichen Gründen gibt.
Die vollständige Studie finden Sie hier.