Studie des IZA Institute of Labor Economics, 18.1.2021
Zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben Bundes- und Landesregierungen eine Reihe an Maßnahmen ergriffen, welche die Zahl der Kontakte im privaten wie Berufsleben einschränkt. Dazu zählt neben der Schließung von Gastronomie und Schulen auch die dringende Empfehlung, wo immer möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Im Vergleich zum ersten Lockdown im Frühjahr, für den Schätzungen auf Homeofficequoten zwischen 25 % und 35 % kommen, haben im November nur rund 14 % der ArbeitnehmerInnen ihre Arbeit überwiegend oder ausschließlich von zu Hause aus verrichtet. Aufgrund der unvermindert hohen Infektionszahlen wird eine Verschärfung der Regulierungen zur Heimarbeit diskutiert.
Wir nutzen ein detailliertes agentenbasiertes Simulationsmodell, um die Effekte von verstärktem Homeoffice voherzusagen. Das Modell unterscheidet zufällige und wiederkehrende Kontakte bei derArbeit und modelliert außerdem Haushalte, Schulen und Freizeitkontakte. Kontaktarten unterscheiden sich in ihrer Infektiösität. Das Modell wird mit Daten von Oktober bis Mitte Dezember kalibriert und kann die Infektionszahlen in diesem Zeitraum gut erklären.
Wir nutzen das so kalibrierte Modell, um den Verlauf des Infektionsgeschehens in den nächsten Wochen vorherzusagen. Dabei variieren wir die Homeofficequote und simulieren den Monat Februar mit offenen und mit geschlossenen Schulen und Betreuungseinrichtungen. Im Ausgangsszenario gehen wir davon aus, dass derzeit etwa 25 % der arbeitenden Bevölkerung von zu Hause ausarbeiten. Eine Erhöhung dieser Zahl auf 35 % würde dazu führen, dass die Neuinfektionen Ende Februar um rund 27 % niedriger lägen.
Die vollständige Studie finden Sie hier.