Dokumente zum Zeitgeschehen

»Belarus: Friedliche Protestierende werden inhaftiert und gefoltert«

Bericht von Amnesty International, 27.1.2021 (engl. Originalfassung)

In Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl in Belarus im August 2020 wurden Hunderte friedlich demonstrierende Menschen inhaftiert und gefoltert. Ein neuer Amnesty-Bericht zeigt, dass das belarussische Justizwesen dazu missbraucht wird, die Opfer sogar noch zu bestrafen, anstatt die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Amnesty International fordert die internationale Gemeinschaft auf, der Straflosigkeit entgegenzutreten.

Amnesty International dokumentiert in dem neuen Bericht "You are not Human Beings", wie in Belarus Hunderte friedlich Protestierende brutal festgenommen und gefoltert wurden. Die Betroffenen wurden gezwungen sich auszuziehen, mussten Schläge ertragen und über lange Zeit in Stresspositionen verharren. Außerdem erhielten sie oft tagelang keine Nahrung, kein Trinkwasser und keine medizinische Versorgung. Mindestens vier Menschen sind gestorben.

"Die brutale Unterdrückung der friedlichen Proteste und jedweder Form von Widerspruch in Belarus halten seit Monaten an und eskalieren auf einem neuen Niveau", sagt Jovanka Worner, Expertin für Belarus bei Amnesty International in Deutschland. "Das Justizsystem in Belarus hat auf ganzer Linie versagt, was die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen angeht. Daher muss nun die internationale Gemeinschaft für Gerechtigkeit sorgen. Regierungen sowie internationale und regionale Organisationen müssen mit ihrem Einfluss die belarussischen Behörden dazu bewegen, diesem Angriff auf die Menschenrechte ein Ende zu setzen. Angesichts der herrschenden Straflosigkeit in Belarus müssen außerdem internationale Mechanismen umgesetzt oder geschaffen werden, um die Vielzahl der Menschenrechtsverletzungen zu untersuchen und zu ahnden", so Worner.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.