Studie von Oxfam Deutschland und Finanzwende, 4.11.2021
Zwischen 2009 und 2020 stiegen die Gewinne um 48 Prozent. Einen solchen finanziellen Spielraum können Konzerne nutzen, um in nachhaltigere Geschäftsmodelle zu investieren, Beschäftigten höhere Löhne zu zahlen, Rücklagen aufzubauen oder Dividenden an Aktionär*innen auszuschütten.
Der vorliegende Bericht zeigt: die Unternehmen verwendeten ihre Gewinne vor allem, um Aktionärsinteressen zu bedienen und Rücklagen zu bilden. Ausschüttungen legten im Berichtszeitraum mit 85 Prozent deutlich stärker zu als die Gewinne.
2020 hat die Europäische Kommission Schätzungen erhoben, welche zusätzlichen Investitionen für jeden Wirtschaftssektor erforderlich sind, um die Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen und die europäische Wirtschaft bis 2050 kohlenstoffneutral zu gestalten. Der vorliegende Bericht kalkuliert auf dieser Grundlage den Investitionsbedarf der untersuchten DAX-Konzerne und setzt ihn ins Verhältnis zu den finanziellen Spielräumen der untersuchten Unternehmen. Das Ergebnis: Viele der Unternehmen könnten die erforderlichen Investitionen aus ihren Gewinnen decken – ohne staatliche Subventionen oder Steuererleichterungen.
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Dass Eigentum dem Gemeinwohl verpflichtet ist, hat in Deutschland Verfassungsrang. Demnach müssten die untersuchten Konzerne zunächst dafür sorgen, dass ihr jeweiliges Geschäftsmodell nicht das Gemeinwohl schädigt, etwa weil es die Klimakrise verschärft oder Menschenrechte verletzt, bevor sie Gewinne an Aktionär*innen ausschütten. Der vorliegende Bericht zeigt jedoch, dass dieser Grundsatz das Handeln der Unternehmen nicht leitet.
Die vollständige Studie finden Sie hier.