Analyse von Foodwatch, 25.11.2021
Die Agrarwende von 2001 ist fundamental gescheitert. Nun wollen SPD, Grüne und FDP die Landwirtschaft dabei „unterstützen…, einen nachhaltigen, umwelt- und naturverträglichen Pfad einzuschlagen“. Die Kompromisse der von der alten Bundesregierung im Juli 2020 eingesetzten „Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) sind dafür allerdings kein guter Kompass.
Trotz rund einer Billion Euro an Agrarsubventionen in den vergangenen 20 Jahren allein durch die „Gemeinsame Agrarpolitik“ (GAP) der EU haben die von der Landwirtschaft verursachten ökologischen Schäden und die mit massiven Schmerzen und Leiden einhergehenden „Produktionskrankheiten“ der Tiere zugenommen, hält das Sterben der kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe unvermindert an, bleibt der Ökologische Landbau eine Nische:
Etwa 10% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland wurden 2020 ökologisch bewirtschaftet. Laut Beschluss der Bundesregierung aus dem Jahr 2002 sollten es schon 2010 20% sein. Der Marktanteil von Ökoprodukten am gesamten Lebensmittelmarkt betrug 2019 in Deutschland 5,7%10, bei Bio-Geflügel 2,6% und bei anderem Fleisch 3,6%.
Deutschland wurde zum Fleischexporteur. Der Selbstversorgungsgrad mit Fleisch beträgt inzwischen fast 118%. Mit einem Plus von 240% sind die Fleischexporte seit dem Jahr 2000 deutlich stärker gestiegen als die Agrarexporte insgesamt. Auf fast 60% der Landwirtschaftsfläche werden Futtermittel für die Tierhaltung angebaut.
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe über fünf Hektar ist seit 2003 um fast ein Viertel geschrumpft. Und allein die 16 Prozent der größeren Betriebe (mehr als 100 ha) bewirtschaften 62 Prozent des Landes.
Zur volkswirtschaftlichen Gesamtleistung steuert die Landwirtschaft lediglich 0,7% bei. Derweil ist der von ihr verursachte Schaden enorm.
Die vollständige Analyse finden Sie hier.