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»Unzureichende staatliche Regulierung im privaten Bildungssektor sorgt für zunehmende Ungleichheit«

Weltbildungsbericht der UNESCO, 15.2.2022

Im neuen Weltbildungsbericht warnt die UNESCO vor zunehmender Ungleichheit durch hohe Kosten und unzureichende staatliche Regulierung im privaten Bildungssektor. Der Bericht, den die UN-Organisation unter dem Titel „Die Rolle nicht-staatlicher Akteure in der Bildung“ am 10. Dezember vorgelegt hat, präsentiert fünf Empfehlungen für qualitativ hochwertige Bildung für alle Menschen.

350 Millionen Kinder und Jugendliche besuchen weltweit nicht-staatliche Schulen. Allerdings fehlen in vielen Ländern Vorschriften für den privaten Bildungssektor oder die Fähigkeit, solche Vorschriften umzusetzen. Laut dem UNESCO-Bericht wirkt sich das negativ auf die Bildungsqualität aus und verschärft die Ungleichheit zwischen Arm und Reich.

Nur 27 Prozent der Länder untersagen explizit eine Gewinnorientierung von Grund- und weiterführenden Schulen. Diese steht dem Ziel der Vereinten Nationen entgegen, allen Menschen zwölf Jahre kostenfreie Schulbildung zu gewähren. Weniger als die Hälfte der untersuchten Länder reguliert die Zulassung zu nicht-staatlichen Schulen. Nur sieben Prozent verfügen über Quotenregelungen, die den Zugang für benachteiligte Schülerinnen und Schüler verbessern.

Insbesondere Haushalte in den am wenigsten entwickelten Ländern wenden einen großen Anteil ihres Einkommens für die Bildung ihrer Kinder auf. Beträgt der Anteil privater Ausgaben an den Bildungskosten in Staaten mit hohem Einkommen nur 16 Prozent, sind es in ärmeren Ländern bis zu 39 Prozent. Dies führt dazu, dass viele Familien auf Kredite angewiesen sind, um ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.