
Bild: Antikriegsdemonstration in Düsseldorf, 19.3.2022 (IMAGO / Michael Gstettenbauer)
Wie hält man es mit den Belarussen?“, fragte jüngst der belarussische Schriftsteller Maksim Shbankou. Er beschrieb Anfang April in einem Artikel die Scham und Schuldgefühle der Opposition, nachdem ihr im Jahr 2020 ein Sieg über Machthaber Alexander Lukaschenko misslang. Denn in der Folge begab dieser sich um des Machterhalts willen in eine fatale Abhängigkeit zu Russland und ließ es zu, dass dessen Streitkräfte von Belarus aus in die Ukraine einfielen.[1]
Tatsächlich war Belarus stets integraler Bestandteil der Invasionspläne Wladimir Putins, wie sich nun angesichts des Krieges in der Ukraine zeigt: Nachdem russische Truppen bereits ab Ende März 2021 an der Grenze zur Ukraine konzentriert und später nur zum Teil wieder abgezogen worden waren, hielten sie im September das Großmanöver „Sapad 2021“ (Westen) in Belarus und Russland ab. Die Stoßrichtung der Übungen richtete sich nicht wie beim Vorgänger „Sapad 2017“ vor allem gen Westen, sondern zielte auch in Richtung Norden und vor allem nach Südosten zur Ukraine. Nicht alle Truppen kehrten nach dem Manöver zu ihren Standorten zurück, und die Armee beließ Militärgerät auf den Truppenübungsplätzen. Nach kurzer Pause zogen die russischen Streitkräfte Anfang November erneut Soldaten und Waffen an der Grenze zur Ukraine zusammen.[2]
Am 10. Februar 2022 begann ein weiteres russisch-belarussisches Militärmanöver unter dem Namen „Verbundene Entschlossenheit“.