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»Elf Kinder sterben jede Woche bei dem Versuch, das zentrale Mittelmeer zu überqueren«

Pressemitteilung von UNICEF, 14.7.2023

UNICEF schätzt, dass seit 2018 etwa 1.500 Kinder auf der zentralen Mittelmeerroute gestorben sind oder als vermisst gelten. Das entspricht jedem Fünften der insgesamt 8.274 Menschen, die auf dieser Route ums Leben kamen oder vermisst werden. Dies geht aus Erhebungen des Projekts „Missing Migrants“ der Internationalen Organisation für Migration (IOM) hervor.

Bei vielen Schiffsunglücken, die sich bei der Überquerung des zentralen Mittelmeers ereignen, gibt es keine Überlebende oder sie werden nicht erfasst. Die tatsächliche Zahl der ums Leben gekommenen Kinder ist daher kaum zu ermitteln und wahrscheinlich noch deutlich höher. Auch in den vergangenen Monaten starben erneut Babys und Kinder auf der zentralen Mittelmeerroute, aber auch auf den anderen Routen über das Mittelmeer sowie auf der Route von Westafrika über den Atlantik – so auch bei den jüngsten Tragödien vor den Küsten Griechenlands und den Kanarischen Inseln.

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Das zentrale Mittelmeer ist zu einer der gefährlichsten Routen für Kinder geworden. Neben dem Risiko auf See zu sterben, sind die Kinder weiteren gravierenden Gefahren ausgesetzt. Dazu gehören auch die Androhung oder Erfahrung von Gewalt, fehlende Bildungs- oder Zukunftschancen, Razzien und Inhaftierung oder die Trennung von der Familie. Diese Risiken werden verschärft durch begrenzte sichere und reguläre Wege der Flucht und Migration für Kinder, den mangelnden Zugang zu Schutz in den Transitländern sowie durch unzureichende und langsame Such- und Rettungseinsätze.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.