Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, 29.4.2025
Der Zugang zu frühkindlicher Bildung hängt auch in Deutschland stark von der sozio-ökonomischen Segregation der Städte ab. Innerhalb derselben Stadt gibt es in wohlsituierten Vierteln im Durchschnitt ein Drittel mehr Kitas pro Anzahl Kinder als in sozio-ökonomisch prekären Räumen. Dieser Unterschied geht darauf zurück, dass sich konfessionelle- und private-gemeinnütze Kitas deutlich häufiger in prosperierenden Quartieren ansiedeln als in sozial schwachen Stadtteilen – öffentliche Kitas können dies nicht kompensieren.
In angelsächsischen Ländern, wo frühkindliche Bildung häufig von kommerziellen Akteuren bereitgestellt wird, ist der starke Zusammenhang zwischen Bildungschancen und dem Wohnort eines Kindes hinreichend dargelegt. In Deutschland, wo Kindergärten und Kindertagesstätten größtenteils durch die öffentliche Hand finanziert werden, ist ein entsprechender Effekt weniger naheliegend. Eine öffentliche Diskussion um den Zusammenhang zwischen frühkindlicher Bildung und dem Wohnort wurde jüngst durch die PISA-Studie 2023 angestoßen. Diese weist hierzulande starke Leistungsunterschiede von Schülerinnen und Schülern in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften nach. Bildungslücken gehen dabei in besonderem Maße auf die soziale Herkunft zurück: Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien schneiden deutlich schlechter ab als jene aus besser gestellten Haushalten.
Die ganze Studie finden Sie hier.