Die Kosovo-Befreiungsarmee (Ushtria Clirimtare e Kosovas), genannt UCK, ist mit fünf Repräsentanten in der 13köpfigen kosovoalbanischen Delegation bei den Verhandlungen in Rambouillet vertreten. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß der Westen den politischen Stellenwert der UCK anerkannt hat, obwohl die Befreiungsarmee 1998 eine Kette schwerer Niederlagen hinnehmen mußte. Die Organisation, die in Deutschland drei offizielle Auslandsvertreter unterhält, ist bisher mit einer Vielzahl von Kommuniqués an die internationale Öffentlichkeit getreten, hat es jedoch versäumt, eine offizielle Selbstdarstellung in einer der Weltsprachen zu verfassen.
Die UCK hat ihre Wurzeln in einer Reihe von Untergrundorganisationen mit nationalistischer bzw. national-kommunistischer Ausrichtung, die gegen Ende der 70er Jahre entstanden und sich 1982 zur LPRK ("Volksbewegung für eine Republik Kosova") zusammenschlossen. Diese Organisation, die seit 1991 nur noch LPK (Volksbewegung Kosovas) hieß, war 1982 bei einem Geheimtreffen in Pristina gegründet worden. Seit der Gründung verfocht sie konsequent die These, nur durch Gewalt und nur durch einen bewaffneten Aufstand sei ein unabhängiges Kosovo zu erreichen.