Ausgabe Dezember 2008

Krieg gegen Piraten

In der weltweiten öffentlichen Wahrnehmung wird Somalia seit gut einem Jahr fast ausschließlich im Zusammenhang mit Piratenangriffen auf Touristenjachten und Handelsschiffe genannt. Insbesondere die Entführung französischer und deutscher Segler im Frühjahr dieses Jahres heizte die Diskussion um das zunehmende Piratenproblem an. Seither überschlagen sich die Meldungen über Angriffe und Entführungen von Schiffen in der Meerenge des Golfs von Aden – gepaart mit der Forderung, endlich entschlossen militärisch gegen die Piraten vorzugehen.1

Nach einem Angriff auf einen Frachter, der für das World Food Program Hilfsgüter nach Somalia liefern sollte, beschloss der UN-Sicherheitsrat mit Zustimmung der somalischen Übergangsregierung am 2. Juni d.J. die Resolution 1816. Diese ermächtigt die Staaten, Piraten auch in somalischen Gewässern (also innerhalb der Zwölfmeilenzone) zu verfolgen und aktiv zu bekämpfen.

Angesichts der Vielzahl militärischer Aktivitäten, die bereits im Gange oder in Planung sind, ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Neben einigen Staaten, die vereinzelt Schiffe zum Schutz ihrer Handelsschiffe an die Küste vor Somalia entsandt haben, ist seit Ende Oktober ein NATO-Flottenverband auf Piratenjagd.

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema