Rede des SPD-Parteivorsitzenden, Bundeskanzler Gerhard Schröder, anlässlich der 5. Internationalen Wirtschaftstagung Europäische Wirtschaftspolitik - Chancen und Trends am 4. September 2001 (Auszüge)
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
es ist nun schon das fünfte Mal, dass die SPD Verantwortliche aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringt.
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Wir haben hier in diesem Rahmen die Notwendigkeit zur Modernisierung, zur Auflösung des Reformstaus, zu einer Politik von Innovation und Gerechtigkeit diskutiert. Heute stehen wir mitten in diesem Modernisierungsprozess. Einem Prozess, den die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft angenommen haben. Aber seit einiger Zeit bemerken wir eine Unruhe, eine Sorge bei vielen Menschen, die uns nicht gleichgültig lässt. Die Unruhe betrifft ganz allgemein das Phänomen der sogenannten "Globalisierung". So töricht es war und wäre, dieses Phänomen als "Mode-Erscheinung" von einigen Uneinsichtigen abzutun, die Herausforderung einer international vernetzten Wirtschaft nicht anzunehmen - so kurzsichtig wäre es, die Fragen nicht zur Kenntnis zu nehmen, die sich viele Menschen heute stellen. Da zischt mit höher Geschwindigkeit ein riesengroßes Rad durch unser Leben - und wir wissen nicht, wer es dreht. Das ist die Wahrnehmung bei vielen.