
Bild: S. Fischer Verlage
Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Nelson Mandela, das große Dreigestirn der Weltveränderung durch gewaltfreien Widerstand im 20. Jahrhundert – in dieser Tradition versteht sich Srdja Popovic und er fügt gleich noch einen vierten Namen hinzu: Lech Walesa, der „das Ende des Kommunismus in Europa gebracht“ hat.
„Widerstandsguru“ hat ihn der Berliner „Tagesspiegel“, „Revolutionstrainer“ die „ta- geszeitung“ genannt. Während des Sturzes von Mubarak brachte er es auf die Titelseite der „New York Times“, unzählige Portraits und Interviews von und mit ihm sind erschienen. Kein Zweifel: Dieser studierte Biologe aus Belgrad weiß auf dem Medienklavier zu spielen. Im Jahr 2000 war er mit seiner Organisation Otpor maßgeblich am Sturz von Slobodan Milosevic beteiligt, seither tourt er um die Welt und berät Aktivisten, unter anderem Protagonisten des Arabischen Frühlings. Mit seinem Buch „Protest! – wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt“ legt Popovic jetzt ein Art Resumee seiner Arbeit der letzten 15 Jahre vor – gewissermaßen eine Blaupause für gewaltfreien Widerstand, um Diktatoren zu stürzen und Frieden zu schaffen. Und es verdient in der Tat den Titel „Buch des Monats“ – auch wenn das Folgende diesmal ausnahmsweise eher der Abschreckung dienen soll.