Ausgabe November 2016

Die Wiederkehr der Dreißiger Jahre?

Derzeit folgen die Ereignisse einander mit rasender Geschwindigkeit: der Brexit, der Putschversuch in der Türkei, islamistische Massaker in Frankreich, die Einkreisung von Aleppo, die Kandidatur von Donald Trump. Von den USA über Frankreich bis Großbritannien sehen wir ein hohes Maß an öffentlichem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, das sich in den Ergüssen von Politikern mit zweistelligen Umfragewerten spiegelt. Das wirft die Frage auf: Erleben wir eine Wiederkehr der 1930er Jahre?

Oberflächlich betrachtet, bestehen tatsächlich Gemeinsamkeiten. Das britische Votum zum EU-Ausstieg zeigt eine Parallele zum September 1931, als Großbritannien panisch den Goldstandard aufgab – und damit als erstes bedeutendes Land aus dem globalen Wirtschaftssystem ausstieg. Die drohende Spaltung der Labourpartei spiegelt jenes historische Zerwürfnis, das die Partei 14 Jahre lang von der Macht fern hielt. Und natürlich findet der damalige ökonomische Hintergrund – Depression und Bankenkrise – einen Widerhall in der gegenwärtigen Lage. Doch bei einer genauen Untersuchung der 1930er erweist sich unsere heutige Situation als besser und rettbarer. In einer Hinsicht sind wir allerdings schlimmer dran als damals.

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Aktuelle Ausgabe Januar 2026

In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.

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2026 jährt sich die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten zum 250. Mal. Sie ist neben der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 das wohl wichtigste Dokument der politischen Moderne. Mit der Herrschaft von Donald Trump stellt sich die Frage, ob die Demokratie in den USA noch gesichert ist.