
30 Jahre nach 1989 sind wir Zeugen eines erstaunlichen Spektakels: Die DDR lebt – und wird gerade ein zweites Mal gestürzt. Allerdings diesmal nicht von Ossis, sondern von waschechten Wessis. „Es fühlt sich schon wieder so an wie 1989 in der DDR“, verkündet AfD-Flügel-Spitze Björn Höcke. Dafür „haben wir nicht die friedliche Revolution gemacht“, tönt der gebürtige Westfale.
„Wir sind nicht 1989 in diesen Prozess eingetreten und die Menschen sind nicht auf die Straße gegangen, um das geliefert zu bekommen, was wir jetzt hier erdulden müssen“, weiß auch Brandenburgs AfD-Chef Andreas Kalbitz, der damals noch in heimeligen München lebte und nach seinem JU-Austritt zu den Republikanern wechselte. Aber wie wusste schon sein damaliger Parteichef Franz Schönhuber: „Ich war dabei!“, dummerweise bei der Waffen-SS.
Und weil man nun auch 1989 so ganz dabei gewesen sein will, heißt die AfD-Parole heute: „Vollende die Wende“, sprich: „Wende 2.0 – die ‚friedliche Revolution‘ mit dem Stimmzettel“. Eine eigene Kampagnenseite wirbt sogar mit „Werde Bürgerrechtler !“
Am allerdabeiesten war offensichtlich Alexander Gauland.