Meine lieben - in Stuhlreihen zurückgesetzten - Freundinnen und Freunde,
repräsentativen Freundinnen und Freunde des nicht repräsentativen Runden Tisches. Gestatten Sie mir, nach Bärbel Bohley einiges zu bemerken zur Perspektive, die sich vom Runden Tisch aus, der in diesem Saal getagt hat, in unserer Situation heute ergibt, und ein paar Anmerkungen zur Situation der Demokratie und der Freiheit laut werden zu lassen, die an das anschließen, was Bärbel Bohley soeben gesagt hat. Der Runde Tisch hat nicht dargestellt, er hat nicht repräsentiert, er hat sichtbar gemacht und er hat Perspektiven eröffnet. Er hat nicht die DDR vom Dezember 1989 dargestellt, nicht die Tausende, die Tag für Tag das Land verließen, daß für sie ein hoffnungsloser Fall geworden war; er hat nicht die schrankenlos opportunistische SED-Administration dargestellt, die noch fast vollzählig in Büros saß, und, willig wie bisher, jedem Kommando zu gehorchen, nur auf eines bedacht war: irgendeinen Rückzug offen zu behalten. Er hat vor allem nicht jene schweigende Mehrheit dargestellt, die lethargisch wieder ihrer Arbeit nachging, nachdem die Zeit der Hunderttausender-Demonstrationen vorüber war.