Für die "Blätter" zur aktuellen Situation und zu deutschen Perspektiven etwas zu schreiben - dieses freundliche Ansinnen erreicht mich zur Unzeit, und zwar keineswegs aus persönlichen Gründen. Zum einen bewegt sich das Ereignishafte jetzt fast immer auf der Überholspur, man bekommt die Katze nicht einmal mehr am Schwanz zu fassen, zweitens stinkt die politische Kloake in Bonn, Washington, in der ehemaligen Sowjetunion derart, daß man sich nur lächerlich machen könnte, wollte man dagegen anschreiben. Ich habe einmal, lang ist's her, die Unterscheidung zwischen Tätern und Merkern in die politische Debatte eingeführt.
Den letzteren zugehörig, habe ich mich nie dem Wahn hingegeben, mit der Schreibmaschine und ganz ohne "Hausmacht" Täter werden zu können - allenfalls ein kleines bißchen in den 60er Jahren -, aber immerhin glaubte ich Zielgruppen ansprechen, sie in ihren vorgegebenen Überzeugungen bestärken zu können. Wenn ich nun sage, ich sähe diese Zielgruppe nicht mehr, so lege ich damit anscheinend auch die Axt an die publizistischen Wurzeln der "Blätter", von "konkret", der "Weltbühne", die eine linke Zielgruppe voraussetzen müssen, sich mit dem Verkauf ihrer Ausgaben more or less bestätigt sehen. Wäre es anders, keines der genannten Organe hätte "die Wende" überlebt.