Das Heft ist großformatig und hochglanzkaschiert, die Seiten sind kartonartig fest, wenn man sie aufschlägt, um zu lesen, knistert die Klebebindung gefährlich. Es ist eine Zeitschrift - wie sie heißt, sieht, wer sie nicht kennt, erst auf den zweiten Blick: Blimp.
Dem ersten Blick begegnen graphische Arrangements, in denen photographische Elemente von typographischen überlagert werden: ein Boxer kurz nach dem K.O. des Gegners, abstrakte Figurationen, die aus dem Rorschach-Test stammen könnten und dann doch Umrisse eines Frauenleibs annehmen. Zerstreut, immer noch auf dem Titelblatt, Schlagworte oder Eigennamen, die die Themenschwerpunkte anzeigen. Es ist eine Filmzeitschrift, herausgegeben von der Grazer Filmwerkstatt (englisch Film Manu Factory), aus der österreichischen Provinz sich also an die Welt wendend. "Blimp" ist ein filmtechnischer Fachausdruck und bezeichnet eine dicke Ummantelung der Kamera aus lärmdämmendem Material.
Für die Zeitschrift scheint er auf subtile Weise zuzutreffen: um zu den Artikeln durchzudringen, muß man sich durch ein dichtes Geflecht von Layout-Spielereien kämpfen: Extrem kleine Buchstaben mit extrem großem Zeilenabstand - der Platz wäre da, um lesbar zu drucken.