Ausgabe Oktober 1992

Wir ImmigrantInnen und das Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland

Ein alternativer Forderungskatalog der Föderation der Immigrantenvereine aus der Türkei (GDF)

 Nach den Ereignissen in Rostock und dem Positionswechsel zur Frage des Asylrechts in Teilen der SPD wird immer hektischer über die in unserer Gesellschaft lebenden sog. Ausländer geredet und auch entschieden. Was dabei kaum in die Öffentlichkeit gelangt, sind die Sichtweisen der Immigranten und Immigrantinnen selbst, von denen immerhin mehrere Millionen in der Bundesrepublik leben, viele bereits in der zweiten oder dritten Generation. In dem nachstehend abgedruckten Forderungskatalog formuliert die GDF (Türkiyeli Göcmen Dernekleri Federasyonu - Föderation der Immigrantenvereine aus der Türkei e.V.) ihre Vorstellungen vom friedlichen Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft und deren rechtlicher Verankerung.

Die GDF wurde im Jahre 1988 durch den Zusammenschluß von FIDEF (Föderation der Arbeitervereine aus der Türkei) und DIBAF (Europäische Föderation für demokratische Einheit) gegründet; in ihr sind Vereine und Arbeitsgruppen aus über 40 Städten der Bundesrepublik organisiert, Sitz des Bundesvorstands ist Düsseldorf, Vorsitzender Arif Ünal. Die GDF hat sich die Interessenvertietung der in der Bundesrepublik lebenden Immigrantinnen und Immigranten zur Aufgabe gemacht. Sie ist Mitglied des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und eine von sechs Sprecherorganisationen des bundesweiten Netzwerks "S.O.S. Rassismus".

Oktober 1992

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Frieden durch Recht

von Cinzia Sciuto

Am Anfang stand der 11. September 2001. Danach wurde die Lawine losgetreten: Ein langsamer, aber unaufhaltsamer Erdrutsch erfasste die internationale rechtliche und politische Ordnung. Ein Erdrutsch, der nach und nach die supranationalen Institutionen und die stets fragile, aber nie völlig illusorische Utopie einer friedlichen und auf dem Recht basierenden Weltordnung tief erschüttert hat