Angesichts der dramatischen Beschäftigungssituation im Osten Deutschlands sollte nicht übersehen werden: Die Arbeitsmarktpolitik hat im Transformationsprozeß der ostdeutschen Länder bisher Beachtliches geleistet, um die schlimmsten sozialen Verwerfungen und den völligen Zusammenbruch des Arbeitsmarktes zu verhindern.
1. Expansiver arbeitsmarktpolitischer Kurs
Ohne den Einsatz von Kurzarbeit, Fortbildung und Umschulung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sowie Vorruhestands- und Altersübergangsgeld wäre die registrierte Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland etwa zweieinhalbmal so hoch wie offiziell ausgewiesen. Immerhin ist der Arbeitsmarkt dort 1991 und 1992 durch o.g. Instrumente um durchschnittlich jeweils ca. 1,8 bis 1,9 Mio. Personen entlastet worden.
Damit griff man in einer historisch einmaligen Arbeitsmarktsituation in einem bisher nicht gekannten Ausmaß auf die Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik zurück. Zunächst wurden - im Sinne einer "Feuerwehrfunktion" - traditionelle und in den alten Bundesländern bewährte Instrumente der Arbeitsförderung auch im Osten angewendet. Maßnahmen, die ursprünglich für die individuelle Überbrückung konjunkturell bzw.