"Mein ist die Rache, spricht der Herr." Mit der Unantastbarkeit dieses Monopols für die nur dem Gesetz unterworfenen Organe der rechtsprechenden Gewalt steht und fällt die Rechtskultur, mit der steht und fällt, was zu den Minima Moralia der westeuropäischen Zivilisation gehört. Dem nach der Süßigkeit der Rache lechzenden "Rechtsstaat" des "vereinten Deutschland" waren sie bislang noch als dünner Firnis verblieben. Daß auch der nun in der "Zeitung für Deutschland" etwas unvorsichtig abgekratzt wurde, ist der Inkontinenz des dort für Justizielles zuständigen Experten zu danken. Wer Augen hat zu lesen, der lese - aber bitte jetzt, nicht später, wenn ihm die Augen nicht mehr auf-, sondern nur noch übergehen können -, was der Herold des wiedervereinigten deutschen Rechtsstaats nach der Verunfallung des Richters Bräutigam in dem angeblich strafgerichtlichen Verfahren gegen Erich Honecker ganz ungeschützt und urbi et orbi, nämlich rechts oben auf der Seite 1 der FAZ vom 6. Januar 1993 (fr.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.