Die Fernsehzeitschrift Bild + Funk übte sich in Ausgewogenheit: "Wie schön, daß es noch möglich ist, solche Filme zu drehen", durfte sich der eine Kritiker freuen und Die zweite Heimat "ein Meisterwerk" nennen. Auf der gleichen Seite stellte ein zweiter an die ARD die "peinliche" Frage, "ob 40 Millionen Mark, die am Ende dem Zuschauer mit dem GEZ-Revolver abgeknöpft werden, nicht etwas zuviel" seien für den "Mix aus Bunt und Schwarzweiß". Wohl nicht, denn die Kosten sind immerhin von 10 ausländischen Fernsehanstalten von Finnland bis Australien mitgetragen worden. Das Bild von den gewaltsam erpreßten Rundfunkgebühren-Millionen für Minderheiten-Programme ist also falsch.
Trotzdem geistert es seit Ende letzten Jahres durch eine von Politikern und Medienkonzern-Sprechern entfachte öffentliche Diskussion, in der die Daseinsberechtigung der öffentlich-rechtlichen Anstalten in Frage gestellt wird. Auf die Tagesordnung gesetzt wurde diese Kampfansage an das gegenwärtige deutsche Rundfunksystem von einem schlag- und finanzkräftigen "Verband privater Rundfunk und Telekommunikation" (VPRT), dem alle privaten Fernsehsender, die größten Medienkonzerne sowie Nachrichtenagenturen und Betriebe der Elektround Kabelindustrie angehören.