Seit einiger Zeit hat eine alte Diskussion von neuem Konjunktur: Ob nämlich die Bundesrepulik Deutschland, angesichts neuer Entwicklungen der internationalen Arbeitsteilung, der Veränderungen in Europa und der finanziellen Lasten der deutschen Vereinigung, als Standort für die industrielle Produktion noch attraktiv genug sei. Die Angst, unsere Arbeitsplätze würden auswandern, macht es nicht selten schwer, sachlich zu prüfen, ob die häufig genannten Belastungsfaktoren - die im internationalen Vergleich hohen Lohnbzw. Lohnnebenkosten, die überdurchschnittlichen Kosten für den Umweltschutz - stichhaltig sind oder nicht. Mit freundlicher Genehmigung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) dokumentieren wir nachfolgend Auszüge aus der Zusammenfassung einer Studie über den Einfluß umweltbezogener Standortfaktoren auf Investitionsentscheidungen, die vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin im Auftrag des Umweltbundesamtes erarbeitet wurde. Die Ergebnisse der Studie tragen dazu bei, die Diskussion um die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Industriestandorten im Blick auf Erfordernisse des Umweltschutzes etwas nüchterner zu führen.
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