Ausgabe Januar 1994

Die Leichtigkeit der Macht

Über Michel Foucault

"Man kann das Funktionelle nicht durch Funktionelles bekämpfen. Man muß die Lautsprecher ins Leere schreien lassen."

(Hans Erich Nossack)

Von der "Archäologie" zur Machtfrage

Die Machtfrage rückte bei Foucault nicht von Anfang an ins Zentrum des Interesses. Nach der Niederschrift seiner grande thŠse (vergleichbar mit der Doktorarbeit hierzulande) über die "Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft" reflektierte er hauptsächlich über eine Art "Theorie der Theorien", mit Foucaults Worten: über ein "positives Unbewußtes des Wissens". Zunächst durchleuchtete er kritisch die Wissensbestände der Humanwissenschaften - in "Die Ordnung der Dinge" -, um sich im Anschluß daran über die begrifflichen Fundamente seiner eigenen Untersuchungsperspektive Rechenschaft abzulegen ("Archäologie des Wissens").

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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