Die Nacht der Regisseure sollte ein "Film zum hundertsten Geburtstag des Kinos" sein, in dem deutsche Filmemacher ihre Bilanz des ersten Jahrhunderts ziehen" (arte, 29.4.). Aber die "sensationelle Versammlung von Individualitäten", die Edgar Reitz uns vorstellt, ist künstlich montiert einzeln aufgenommene Statements wurden zusammengeschnitten und die übrigen zuhörenden, konzentriert ins Leere blickenden und mit dem Kopf nickenden Künstler per Trick eingeblendet. Das ganze spielt in einem fiktiven Kinosaal, auf dessen Leinwand ab und zu Ausschnitte aus Filmen laufen, und auf dessen Bühne einer ab und zu Klavier spielt. In diesem virtuellen Raum, weder Kulisse noch Studio, sondern ein Produkt des Bildmischers, war ein Gespräch nicht möglich, und vielleicht wäre es auch nicht zustande gekommen, hätten sie alle wirklich und gleichzeitig beieinandergesessen.
Das Arrangement vermittelte eine sterile, lächerliche Feierlichkeit, die exakt auf die narzißtischen, tiefsinnigen Banalitäten abgestimmt schien, die fast alle Beteiligten äußerten. Volker Schlöndorff bekennt, er könne ein deutsches Frauengesicht auf der Leinwand sofort als solches erkennen, und er bedaure es heute, nie mit Romy Schneider gearbeitet zu haben, "weil sie ihm zu deutsch war".