Widersprüchliche Erfahrungen mit dem VW-Modell
Die Vereinbarung über die "Vier-Tage-Woche" im Volkswagen-Konzern läuft Ende Dezember aus. Über die Zukunft des vielbeachteten arbeitszeitpolitischen Modells wird bereits wieder verhandelt. Die Mehrheit der Betriebsräte befürwortet eine Verlängerung der auf zwei Jahre befristeten Übereinkunft, die die Arbeitszeit der meisten Beschäftigten um 20 Prozent reduziert hat. Die Garantie des Vorstands, auf Entlassungen zu verzichten, wurde mit zum Teil kräftigen Einkommenseinbußen erkauft. Vor dem Hintergrund ihrer praktischen Erfahrungen im Lebensalltag schätzen Teile der Belegschaft die vielgerühmte "VW-Lösung" kritischer ein als die Öffentlichkeit und auch als ihre eigenen Interessenvertreter. Gewerkschaftsnahe Wissenschaftler bewerten die Vereinbarung als einen Wendepunkt in der Tarifpolitik
. Der VW-Vertrag habe "die Vorreiterrolle für einen neuen Typ temporärer Arbeitszeitverkürzungen zur Beschäftigungssicherung übernommen".